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Deine innere Stärke entdecken
Ich schreibe mit der Intention dich zu stärken, dir zu helfen und zu ermutigen. Möglicherweise kannst du neue Perspektiven entdecken und Erlebtes neu einordnen. Ich möchte dazu anregen Achtsamkeit im Alltag zu integrieren und das ganz einfach. Außerdem ordne ich Fachwissen ein und breche es verständlich herunter.
Es geht um Gefühle, Achtsamkeit, Selbstliebe, um psychische Erkrankungen, Selbstreflexion und wie kreativ und körperorientiert Persönlichkeitsentwicklung passiert.
Viel Spaß beim Lesen!
Schreib mir gerne eine Mail für Themenwünsche, Feedback und Fragen.
janahilliges@praxis-kreativ.de
Deine Jana
September 2024
Gespräch über den Tod: Trauern heißt Hinsehen
Die Trauer hat viele Gesichter. Mal zeigt sie sich im Schmerz, in der Angst, in der Wut, der Schuld, der Sehnsucht oder auch in der freudigen Erinnerung.
Wir trauern um das, was uns fehlt und um das, was uns fehlte.
Trauern heißt Hinsehen was weh tut und Hinsehen was war. Das ist zunächst oft schmerzhaft. Es konfrontiert uns mit dem, was weh tut. Das Hinsehen ist nur möglich, wenn ausreichend Stabilität vorhanden ist, innerlich und im Umfeld. Mit dem Hinsehen beginnt die Verarbeitung und damit eine innere Auseinandersetzung.
Typischerweise durchlaufen Trauernde nach Verlusterlebnissen einen ähnlichen Ablauf. Vera Kast beschreibt ihn in vier Phasen. In den ersten Stunden bis Wochen nach dem Todesfall kann noch nicht realisiert werden, was passiert ist. Der Mensch steht unter Schock. Gefühle von Isolation, Hilflosigkeit und Verzweiflung kommen vor. Danach brechen Emotionen auf wie Wut, Schmerz, Zorn und Schuldgefühle. Welche dieser Gefühle auftreten, in welcher Intensität und wie lange dies der Fall ist, hängt von der individuellen Situation ab. Menschen nach Verlusterlebnissen sind also nicht immer traurig oder betrübt. In der dritten Phase setzen sich Trauernde mit Erinnerungen auseinander. Dabei kann es zum Loslassen von Altem kommen. Andere Trauernden können noch nicht loslassen. Erst wenn das Loslassen beginnt, entsteht ein neuer Bezug zu sich selbst und der Umwelt. Dies ermöglicht das Schmieden neuer, eigener Pläne. Es entsteht Platz für Neues; neue Gedanken, neue Gefühle, Erfahrungen oder Begegnungen. Die Erinnerung bleibt. Sie löst Gefühle aus und überwältigt nicht.
Altes loszulassen, bedarf des Trauerns. Loslassen bringt Erleichterung mit sich, es schafft Freiraum und ermöglicht, gut für sich selbst zu sorgen. Doch wie gelingt das Loslassen? Was tun, wenn das Hinsehen schwerfällt oder die Trauer festsitzt und nicht mehr geht.
Verlust bringt vielfältige Gefühle. Gefühle wollen verstanden und eingeordnet werden. Dabei hilft Austausch, aber auch wertneutraler Ausdruck. Wer Trauernden helfen möchte, sollte nicht von bestimmten Gefühlen ausgehen, sondern danach fragen, wo die trauernde Person gerade steht und was sie braucht. Trauernde fühlen sich oft am Anfang von den Gefühlen der anderen belastet. Ein „oh, damit muss es dir aber schlecht gehen“ oder das Bestürzen der anderen Person ist nicht böse gemeint, aber es hilft nicht unbedingt weiter. Die Person, die gerade jemanden verloren hat, steht vielleicht noch unter Schock oder ist mit den eigenen Gefühlen überfordert.
Verlust kann einsam machen, gebraucht wird eine echte Begegnung.
Dazu müssen wir das Tabu überwinden, über den Tod zu sprechen. Wir müssen die Trauernden einbeziehen als Expert*innen ihrer selbst und wir müssen Feingefühl zeigen für den richtigen Zeitpunkt. Oft kommen die Gesprächsangebote zu früh. Der oder die Trauernde muss dazu erst bereit sein zu sprechen. Begegnung kann auch ohne Worte passieren: In einer Umarmung, beim Halten einer Hand oder beim Gemeinsamen Anschauen einer Kerze.
Nimm dir Zeit über deine eigenen Erfahrungen nachzudenken. Wenn du mal ein Gespräch mit einem Trauernden führen solltest, ist es gut, dich an deine Gedanken dazu zurück zu erinnern. Sie können dir helfen, entspannter zu reagieren.
- Welche Gefühle kommen bei dir auf, wenn du an den Tod denkst?
- Ist dir klar, warum diese Gefühle auftauchen?
- Welche Berührungspunkte hattest du bisher mit dem Tod?
- Wo sind dir schon schöne nonverbale Begegnungen passiert?
Spürende Begegnungen und kreativen Ausdruck für Trauernde biete ich dir gerne in meiner Trauergruppe oder in der Trauerbegleitung einzeln an.
Allen Trauernden schicke ich warme Gedanken.
August 2024
Rückblick auf mein erstes Jahr in der Selbstständigkeit: Konkretisierung von Zielen und Zugewinn an Selbstbewusstsein.
Letztes Jahr um diese Zeit ging mein großer Traum in Erfüllung. Ich startete in meine Selbstständigkeit und gründete die Praxis Kreativ. Mir war von Anfang an klar, dass bedürfnisorientierte Entwicklung groß geschrieben wird. Wie das in der Umsetzung aussieht, konkretisiert sich immer mehr. Nach einem Jahr habe ich eine Menge Selbstbewusstsein dazu gewonnen und bin in meiner Positionierung klarer geworden. Ich habe meine Rollen kennengelernt und gelernt, in welchen ich mich wie fühle. In diese könnt ihr in diesem Beitrag einen Einblick gewinnen.
Als Psychotherapeutin geht mein Herz auf. Ich liebe diese Arbeit einfach. Was ich besonders gerne mag, sind die kleinen Entwicklungen, wenn sich ein neuer Blickwinkel ergibt oder wenn etwas Emotionales plötzlich erfasst und zugeordnet werden kann. Dadurch entsteht Erleichterung, Traurigkeit, Ärger oder Klarheit. Ich mag es auch den Mut zu erleben, mit dem sich Klient*innen auf ihrem Weg neuen Herausforderungen stellen. Mir gefällt es, mitzuerleben, wenn Menschen Ihre Stärken entdecken. Ich ermutige gerne.
Als Supervisorin begleite ich die Reflexion beruflicher Prozesse. Mir fiel es schon immer leicht, Prozesse von außen zu erfassen und Feedback dazu zu geben. Das bringe ich in dieser Rolle gerne ein.
Im Sportcoaching findet sich mein Interesse an Bewegungsabläufen, Körperhaltung, Zusammenarbeit und dem Zuarbeiten auf ein Ziel wieder. Ich selbst habe lange ehrgeizig Ziele im Segelsport verfolgt und tue dies auch aktuell im Tangotanzen.
In der Trauerbegleitung schaffe ich einen Raum für eine ganz individuelle emotionale Verarbeitung. Gesellschaftliche Vorstellungen von Trauer und wie dieser begegnet wird, passen nicht immer und für jede Person. Es ist mir ein persönliches Anliegen, einen Ort dafür zu schaffen, in herausfordernden Zeiten einem individuellen Verarbeitungsprozess nachzugehen und darin Stärkung zu erfahren.
Bei Seminartagen gebe ich das bedürfnisorientierte Arbeiten an Teams und Gruppen weiter und leite zur Selbstreflexion an.
In der Tanztherapie steht die Selbsterfahrung durch Bewegung und Achtsamkeit im Vordergrund. Ich habe so viele berührende Erfahrungen innerhalb meiner Ausbildung damit sammeln dürfen, dass es mir eine besondere Freude ist, das auch anderen Menschen zu ermöglichen.
Neben diesen Rollen bin ich in meiner Selbstständigkeit auch verantwortlich für Buchhaltung, Marketing, Netzwerkarbeit und Qualitätssicherung. In diese Aufgaben arbeitete ich mich in diesem Jahr intensiv ein. Ich habe sehr viel Neues gelernt und verstanden. Zwischendurch war es ganz schön herausfordernd und gleichzeitig fand ich immer wieder Freude daran, Zusammenhänge zu erschließen und zu verstehen. Ich recherchierte viel, probierte aus und redete mit vielen verschiedenen Menschen und bin in Netzwerken aktiv. Es gab einige Bereiche, in denen ich mich gar nicht auskannte: Website erstellen und designen, wie ich Werbetexte schreibe, welche Werbung funktioniert, wie kalkuliert man Finanzen langfristig.
In weiteren Bereichen des Marketings kannte ich mich ein bisschen aus oder habe zumindest ein gewisses Gefühl dafür, zum Beispiel die Raumeinrichtung, die Wahl von Farben oder das Erstellen von Flyern. Mir ist es wichtig, wirklich auf den Punkt zu bringen, was ich ausdrücken möchte und meine Überlegungen sind oft komplex. Nach einem Jahr habe ich so viel Klarheit, dass ich mich für die professionelle Erstellung meines Logos entschieden habe.
Seit letzter Woche gibt es Dank Anna vom Wunderladen ein professionelles Logo. Dieses werde ich nach und nach überall integrieren und veröffentlichen. Mit meinem Logo bin ich total glücklich und fühle mich schon wieder professioneller.
Nach einem Jahr meiner Selbstständigkeit fühle mich dort angekommen, wo ich sein möchte, wie ich arbeiten möchte und dafür bin ich dankbar.
Juni 2024
Wie finde ich einen guten Psychotherapeuten?
Eine gute Psychotherapeutin hat eine fundierte Ausbildung, ist selbstreflektiert, verständnisvoll und steckt den organisatorischen Rahmen klar ab.
Die Ausbildung zum Psychotherapeuten kann in Deutschland auf zwei Wegen erfolgen. Der klassische Weg ist das Studium mit anschließender Ausbildung zur Psychotherapeutin. Der zweite Bildungsweg ist der “Heilpraktiker für Psychotherapie”. Dies ist eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, die bei einem Gesundheitsamt abgelegt wird und mit welcher die Heilerlaubnis erteilt wird. Die therapeutische Ausbildung ist zusätzlich notwendig, um verantwortungsvoll Psychotherapie anzubieten. Entscheidend für die Qualität der Ausbildungen sind deren Umfang, Inhalt und die Anteile an Selbsterfahrung. Behandlungen bei Heilpraktikern für Psychotherapie werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten maximal anteilig.
Für eine gute Fähigkeit zur Selbstreflexion von Psychotherapeutinnen ist folgendes förderlich: Regelmäßige Supervision und kollegiale Beratung, Selbsterfahrung und Eigentherapie in der Ausbildung, regelmäßige Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Prozesse. Psychotherapeuten, die ihre eigenen Themen bearbeitet haben, können Klienten besser begleiten.
Eine Therapeutin sollte Verständnis für dich und deine Themen, Lebensumstände und individuellen Besonderheiten mitbringen und dich mit deiner Wahrnehmung ernst nehmen.
Bevor du in ein Erstgespräch gehst, kannst du dir über folgende Punkte Gedanken machen.
- Dein Anliegen: Was erhoffst du dir von der Psychotherapie?
- Wohlfühlen: Was hilft dir, dich zu öffnen?
- Deine Sorgen: Was sind deine No Gos?
Der organisatorische Rahmen sollte dir klar kommuniziert werden und für dich passen.
Außerdem müssen die angebotenen Zeiten in deinen Alltag passen. Kläre für dich, was du finanzieren kannst und willst.
Die erste Kontaktaufnahme und der erste persönliche Termin vermitteln einen Eindruck.
Sprich an, was wichtig für dich ist. Nimm dir nach dem Kontakt Zeit zu spüren, wie es dir geht. Und stelle dir die Frage “Möchtest du dich dieser Person anvertrauen?”.
Mai 2024
Aus Routinen ausbrechen
Aufstehen, Essen, Arbeiten, Schlafen und wieder von vorne.
Routinen im Alltag haben wir alle. Manche sind uns bewusst, manche unbewusst, einige tun uns gut und andere nicht. Doch entscheidest du über deine Routine oder passiert sie dir einfach?
Bevor ich lernte, mich selbst zu beobachten, ging es mir oft so, dass sich Routinen eingeschlichen, die mir gar nicht mehr gut taten und ich das kaum mitbekam.
Bewusst wurde mir die Relevanz meiner Routinen für die Qualität meines Lebens durch ein Erlebnis bei einem Theaterworkshop, den ich besuchte. Davon möchte ich heute erzählen.
In besagtem Workshop setzten wir uns eine Stunde tänzerisch mit unserer Aufsteh- und Morgenroutine auseinander. Wir spielten sie nach, wiederholten sie, legten sie in Einzelteile und zeigten sie einander. Ich habe zu dieser Zeit morgens immer Müsli gegessen mit tiefgefrorenen Himbeeren und gerösteten Sonnenblumenkernen. Ich habe noch heute in Erinnerung, wie ich die Pfanne mit den Kernen schüttelte und muss heute beim Gedanken daran lachen. Mein Mitbewohner schenkte mir beim Auszug sogar die besagte Pfanne. Damals und es ist inzwischen acht Jahre her, hat mich dieser Moment des Kerne Röstens gestresst. Nicht das Kerne Rösten an sich stresste mich, daran merkte ich nur mein Stresslevel, was mich stresste, dass ich viel zu wenig Zeit eingeplant hatte, um alles zu tun, was mir morgens wichtig war.
Nach dem Workshop war mir eins klar: Meine Routine, die ich bislang nie in Frage stellte, möchte ich ändern und ich hatte plötzlich eine Idee, was ich ändern kann. Morgens früher aufstehen, war meine Lösung.
Darüber nachgedacht, früher aufzustehen, hatte ich zuvor auch schon, aber bis dahin kam ich immer wieder zu dem Schluss, dass mir die halbe Stunde, die ich später aufstand, mehr Schlaf und damit mehr Entspannung brachte. Nun entstand der Wunsch, etwas anderes auszuprobieren und ich bin früher aufgestanden. Außerdem hatte ich tagelang die Bewegungen aus dem Workshop vor Augen, als ich mein Frühstück zubereitete. Das brachte mir erhebliche Freiheiten an diesem nun sehr bewussten Ablauf Änderungen vorzunehmen. Ich habe mich viel bewusster wahrgenommen und merkte, was mir heute gut tat, morgen vielleicht etwas anderes. Ich erlangte die Freiheit innerhalb dieser Routine zu wählen, was für mich gerade wichtig war und so zu gestalten.
Der Ablauf hat sich gar nicht so wahnsinnig viel verändert, aber mein Empfinden dabei hat es: Ich fühlte mich wesentlich freier und entspannter.
Wenn du auch das Gefühl hast, du bist dir deiner Routinen gar nicht so bewusst oder es gibt welche, die dir nicht so gut tun, dann hab ich jetzt eine praktische Aufgabe zum mitmachen für dich:
Wie du mehr Bewusstsein über deine Routinen erhältst.
1. Entscheide dich für eine Routine, die dich interessiert.
2. Beobachte dich in deiner Routine eine Woche lang.
3. Suche dir eine Sache aus, die du ändern möchtest.
4. Probiere eine Woche lang, deine Änderung einzubauen und beobachte wie es jetzt für dich ist.
Viel Erfolg und ich bin gespannt, was sich für dich ändert.
April 2024
Trauma
Der Begriff Trauma ist in aller Munde, jedoch ist oft unklar, was sich eigentlich dahinter verbirgt. In diesem Artikel geht es darum, was Trauma bedeutet, was es für verschiedene Traumatisierungen gibt und wie immer was hilft?
Ein Trauma ist eine seelische Verletzung durch ein Ereignis oder eine Situation, das eine schwere psychische Erschütterung nach sich zieht. Das traumatische Ereignis kann von kürzerer oder längerer Dauer sein. Es wirkt individuell, existenziell bedrohlich.
Im Nachhinein wird das Erleben während dieses Ereignisses immer wieder durchlebt in Form von sich aufdrängenden Erinnerungen oder Träumen. Meist gibt es eine Zeit des emotionalen Betäubt Seins nach dem Erlebnis und später eine emotionale Überflutung. Die Reaktion auf ein traumatisches Ereignis kann zeitlich verzögert auftreten.
In den letzten Jahren hat die Unterscheidung verschiedener Arten von Trauma an Relevanz gewonnen. Das Trauma, das in unseren Sprachgebrauch eingegangen ist, bezieht sich meist auf ein einzelnes erschütterndes Erlebnis. Diese Art der Traumatisierung nennt man auch Schocktrauma. Das auslösendes Ereignis ist von katastrophalem Ausmaß wie eine Vergewaltigung, ein Missbrauch, Erlebnisse im Krieg, einen Verkehrsunfall oder Gewalterlebnisse.
Der betroffene Mensch ist dermaßen geschockt von dem, was passiert, dass er auf drei primitive Strategien zurückgreift: Flucht, Angriff oder Erstarren. Das Nervensystem bleibt in diesem Status später quasi gefangen und so wiederholt sich das traumatische Erleben immer wieder.
Auch andere Dinge können dieselben Symptome wie bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung hervorrufen: systematisches Verletzen von Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern und traumatische Erlebnisse der Eltern und Großeltern.
Und was hilft?
Orientierung im Hier und Jetzt und Achtsamkeit mit dir selbst. Das Nervensystem knüpft ständig an Vergangenes an. Das suggeriert dem Körper, dass er sich in Gefahr befindet, obwohl diese vorbei ist. Es kann schon vorkommen, dass das sogar bewusst ist und der Stress dennoch kein Ende findet.
Nur über eine Neuorientierung im Hier und Jetzt, wenn dem Körper beigebracht wird, dass hier Sicherheit herrscht, kann er sich wieder entspannen. Dabei finde ich es besonders wichtig gnädig und nett zu bleiben. Diese Diskrepanz zwischen altem Erleben und Heutigem kann nämlich auch in den Wahnsinn treiben.
Orientierung im Hier und Jetzt und Achtsamkeit hilft übrigens jedem. Daher gibt es auch eine praktische Anregung.
Was ist deine Lieblingsfarbe?
Nimm dir fünf Minuten Zeit. Suche alles in deiner Lieblingsfarbe und zähle laut auf, was dir auffällt.
Wenn du Lust hast, wiederhole das Experiment noch mal an einem anderen Tag und beobachte dich.
Was fällt dir auf?
März 2024
Bedürfnisse von Babys und wie sich deren Verletzungen auf unser Leben auswirken können
Welche Bedürfnisse haben Babys?
Zunächst einmal ist es wichtig, auf der Welt willkommen geheißen zu werden.
Babys regulieren sich über die Interaktion mit ihren Bezugspersonen.
Sie wollen gehört werden und sie hören.
Mit ihrem Schrei signalisieren sie lebenswichtige Bedürfnisse, wie Hunger, Müdigkeit, Sicherheitsbedürfnisse und mehr. Sie nehmen ihre Umgebung über das Hören wahr.
Sie wollen gehalten werden.
Halten beruhigt und vermittelt Sicherheit. Das Nervensystem der erwachsenen Bezugsperson hat noch großen Einfluss auf das Kind. Strahlt diese Person Ruhe und Sicherheit aus, so beruhigt sich das Baby viel schneller, als wenn Stress der bestimmender Faktor ist.
Sie wollen gesehen werden und sie sehen.
Babys und Eltern spielen mit Blicken. Sie reagieren aufeinander. Später zeigen Kinder, was sie entdeckt haben. Das will gesehen werden.
Sie ergreifen die Welt und wollen ergriffen werden.
Babys beginnen zu greifen: Die Finger der Eltern, ihre Umgebung, erste Gegenstände. Sie erschließen sich darüber die Welt. Sie werden ergriffen, wenn sie hochgehoben werden und wenn die Eltern ihre Hand halten. Dies als angenehmes Ergriffen werden zu erfahren, baut Vertrauen auf.
Kinder lehnen sich an.
Nach einem langen und aufregenden Tag lehnen Kinder sich an die Schulter der Eltern und können dort Halt erfahren.
In all diesen Bereichen können Verletzungen passieren.
Sie entstehen in den ersten Lebensjahren, wenn systematisch ein oder mehrere Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern von den ersten Bezugspersonen nicht erfasst werden. Dies kann in völliger Unwissenheit geschehen, aus Überforderung oder mutwillig. Die Auswirkungen früher Verletzungen wirken ins spätere Leben und beeinträchtigen dieses. Dabei ist nicht unbedingt bekannt warum eigentlich. Nicht verwunderlich, da die Erinnerung an die ersten Lebensjahre nicht vorhanden oder zumindest begrenzt ist. Was bleibt, ist ein Leiden: Stress, innere Unruhe, Ängste, Wut, plötzliche Reaktionen, die im Nachhinein nicht mehr so viel Sinn ergeben, Konflikte, die immer wieder auftreten. All dies kann aus frühen Verletzungen resultieren. Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich nicht pauschal sagen und bedarf immer der individuellen Abklärung.
Oh je, das lief in meiner Kindheit vielleicht nicht so gut.
Wer heute ein Leiden durch frühe Verletzungen feststellt, kann dies „nachnähren“ über eben diese oben beschriebenen Bewegungen, über neue Kontakterfahrungen. Das biete ich in der Praxis Kreativ an. Auch achtsamkeitsorientierte Verfahren, kreative Hobbies, Umgang mit Tieren, der Natur oder achtsamen Menschen können hier helfen das zu bekommen, was früher fehlte und heute Leid verursacht. Bei stärkerer Beeinträchtigung ist professionelle Unterstützung ratsam. Zu Merken was gerade ist, ist der erste Schritt zur Heilung. Das ist Achtsamkeit.
Und wie mache ich das als Eltern nun richtig?
Für alle Eltern ist es mir ganz wichtig vorweg zu nehmen: Seit nicht zu streng mit euch selbst und achtet auf eure Bedürfnisse, nur dann könnt ihr achtsam die Bedürfnisse eurer Kinder wahrnehmen. Fehler sind normal und daraus ist es möglich zu lernen. Nehmt Fehler als Anstoß zum Austausch mit euren Partner*innen und auch mit euren Kindern. Kommuniziert was ihr braucht und wo eure Grenzen liegen. Das dürfen auch Kinder erfahren. Erziehung hat nicht nur eine Richtung. Kinder bringen immer Herausforderungen mit und es ist eure Aufgabe diese zu nutzen. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann vielleicht beim nächsten Mal. Eure Kinder haben es doch auch nicht beim ersten mal geschafft ein Glas Wasser einzugießen ohne etwas daneben geht.
Und noch eine kleine Aufgabe zu zweit: Es geht um eine angenehme Kontaktaufnahme.
Für Kontakt braucht es übrigens nicht unbedingt eine Berührung!
Finde eine zweite Person, die Lust auf ein kleines Experiment hat und nehmt euch fünf Minuten ungestört Zeit. Zuerst nimmt sich jede Person kurz Zeit, sich klar zu werden, was gerade die eigenen Wünsche an den Kontakt sind. Dann erzählt ihr euch nacheinander davon. Achtet darauf, dass beide Zeit zum Erzählen bekommen und angehört werden. Dann geht es darum zu besprechen, wie ihr zusammen kommen könnt und die wichtigsten Wünsche beider Personen Beachtung finden. Werdet dabei kreativ. Erst wenn beide ihr Einverständnis geben, beginnt die Kontaktaufnahme. Dabei stellt ihr das Reden ein und spürt den Kontakt. Sagt kurz Bescheid, wenn ihr aus dem Kontakt heraus möchtet und verlasst dann den Kontakt wieder. Tauscht euch danach darüber aus, was ihr erlebt habt.
Februar 2024
Selbstreflexion durch Körperwahrnehmung
Zwischen Anforderungen und Erwartungen im Alltag ist es nicht immer leicht, auf sich und sein Umfeld zu achten. Körperwahrnehmung hilft, präsenter im Hier und Jetzt zu werden und wertfreier anzunehmen, was ist. Dadurch können Entscheidungen reflektierter getroffen und die Achtsamkeit gegenüber sich selbst und anderen gestärkt werden.
Das wertfreie Beobachten der Körperwahrnehmungen stellt eine Möglichkeit der Selbstreflexion dar. Die Flexibilität beim Reagieren steigt.
Körperwahrnehmung ist das bewusste Wahrnehmen der leiblichen Regungen im Äußeren sowie im Inneren. Äußerlich registrieren wir Bewegungen der Körperteile wie der Arme, Beine, des Kopfes oder des Bauchs. Innerliche Bewegung äußert sich leiblich beispielsweise als Druck, Kribbeln, Spannung, Stechen, Rotieren, Ziehen, Kälte, Wärme, Weite, Enge und mehr. Diese inneren körperlichen Regungen nennen wir Empfindungen. Im Alltag interpretieren wir ständig unsere Empfindungen. Dann werden aus ihnen Gefühle. Daraus werden oft Handlungsentscheidungen, manchmal werden sie innerhalb von Bruchteilen von Sekunden getroffen.
Empfindungen können auf Bedürfnisse hinweisen. Gefühle äußern sich körperlich. Ob die Haltung aufrecht ist oder der Kopf und die Schultern gesenkt sind, drückt etwas aus und hat eine Außenwirkung. Was individuell damit verbunden ist, vermag nur die betroffene Person selbst zu wissen. In diesem Ausdruck können sich Bedürfnisse widerspiegeln. Aufkommende Wut beispielsweise kann auf eine verletzte Grenze hindeuten, das Bedürfnis, sich zu schützen. Manche Bedürfnisse spiegeln sich nicht im Ausdruck wider und sind nur innerlich wahrnehmbar, wie vielleicht die Sehnsucht einer introvertierten Person nach Nähe auf ihre Art und Weise. Solch eine Sehnsucht kann körperlich spürbar sein, vielleicht im Brustkorb, im Herzen oder im Bauchraum. In unserer Sprache hat sich dies als das berühmte “Bauchgefühl” manifestiert.
Körperliche Empfindungen können auch alte Verletzungen repräsentieren. Oft werden sie dann stärker oder schwer zugänglich. In beiden Fällen lohnt es sich, ihnen Beachtung zu schenken. Die Empfindung an sich ist nicht gefährlich oder bedrohlich. Das, was ein solches Gefühl möglicherweise auslösen mag, ist dessen Interpretation. Wenn ein Auslöser eine Empfindung hervorruft, kann sich der Körper ohne, dass der Verstand schon einschaltet, wahnsinnig schnell mit ähnlichen Situationen assoziieren. Er reagiert unbewusst darauf, wie es damals in der Stresssituation Sinn gemacht hat. Oft werden dabei eigene Grenzen übergangen. Heute macht dieses Reagieren vielleicht nicht mehr so viel Sinn, dennoch ist es da und das ist ok.
Ein Weg der Veränderung beginnt mit der Achtsamkeit mit dir. Beobachte dich möglichst wertneutral.
Auch solche Situationen können auf Bedürfnisse hinweisen.
In Haltungen und Bewegungsabläufen können sich außerdem erstarrte Bewegungen aus extremen Stress- oder Bedrohungssituationen zeigen. Unser Körpergedächtnis speichert Erinnerungen, auch welche, die unserem Verstand nicht mehr zugänglich sind, erinnert unser Körper. Dabei kann es sich um Erfahrungen früher Lebensjahre handeln oder auch von extremen Stress- und Belastungssituationen, auf die unsere bewusste Erinnerung möglicherweise nicht mehr zugreifen kann.
Die reinen Körperempfindungen sind nicht bedrohlich. Das, was sie als bedrohlich erscheinen lässt, sind die Interpretationen der Empfindungen. Oft wird dann eine Empfindung vor dem Hintergrund früherer Erfahrungen interpretiert, ohne dass dies in dem Moment kognitiv eingeordnet werden kann. Dies lässt sich entkoppeln. Was jede*r dafür tun kann, ist die Körperwahrnehmung zu schulen.
Körperwahrnehmung kann helfen, Emotionen zu regulieren, mit Stress umzugehen und Vergangenes aufzuarbeiten.
Probiere es aus. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und schließe deine Augen. Geh mit deiner Aufmerksamkeit in deine Füße und spüre den Boden. Dann wandere nach oben, in deine Beine, deinen Bauch, deinen Oberkörper, deine Arme und Hände und deinen Kopf. Nimm wahr, was du von dir mitbekommst. Nimm es zunächst einfach nur wahr, ohne deine Wahrnehmungen zu interpretieren. Wenn du dir die Zeit genommen hast, kannst du überlegen, ob es ein Bedürfnis gibt, dem du gerade jetzt Aufmerksamkeit schenken möchtest.
Durch die Schulung der Körperwahrnehmung ist es möglich, Signale des Körpers frühzeitig zu erkennen und somit eine Pause einzulegen, bevor eine Reaktion erfolgt. Dies ermöglicht einen Spielraum der eigenen Entscheidungsfreiheit gegenüber deinem Reagieren im Alltag und erhöht die Achtsamkeit dir und anderen gegenüber.
Januar 2024
Vorsätze im neuen Jahr ohne Stress
Ein Vorsatz für das neue Jahr ist, das Vorhaben etwas zu verändern. Viele Menschen nutzen die Zeit zwischen den Jahren, um zurück zu schauen und den Beginn eines neuen Jahres, um Veränderungen anzugehen. Reflexion kann helfen, Altes hinter sich zu lassen, Prioritäten neu ordnen und Raum zu gewinnen für neue Erfahrungen. Aus Vorsätzen oder Wünschen können Ziele entstehen. Ziele können Halt und Orientierung geben und sollten regelmäßig hinsichtlich ihrer Aktualität geprüft werden.
Vorsätze können Träume, Wünsche und Sehnsüchte widerspiegeln. Manche Vorsätze sind mit Druck oder Frust behaftet. Druck des “Schaffen müssen", Frust des “nicht Schaffens”. Daraus entsteht Stress. Vorsätze können aber auch darauf hindeuten, wo wichtige Bedürfnisse von dir liegen. Ich möchte dich einladen mal dorthin zu schauen.
Zum Mitmachen
Hier biete ich dir eine kleine Einheit zum Mitmachen an. Dazu benötigst du fünf Minuten Zeit ohne Ablenkung, einen Zettel und einen Stift. Richte dich gemütlich ein, sodass deine Gedanken fließen können. Vielleicht holst du dir eine Kuscheldecke oder ein leckeres Getränk, gehst spazieren oder machst dir deine Lieblingsmusik an.
Dann lies den folgenden Text und nimm dir fünf Minuten für das, was mit dir passiert. Du kannst dir eine Uhr stellen, wenn dir das hilft, dir die Zeit auch wirklich zu nehmen.
Es geht um deine Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Jeder Gedanke ist erlaubt. Jede Fantasie, jeder noch so unerreichbare Wunsch. Lass diese Gedanken zu und beobachte, was sie mit dir machen. Bewerte sie nicht. Beim Träumen gibt es kein richtig oder falsch. Vielleicht entsteht dir ein Bild deiner Sehnsucht, ein Ort an dem du gerne wärst, ein Gefühl, nach dem du dich sehnst, ein Ziel, das du dir zu erreichen wünschst. Vielleicht gibt es auch einen Gegenstand in deiner Nähe, der zu deinem Wunsch passt.
Nimm ein paar bewusste Atemzüge und stell dir vor, du hast einen Wunsch frei.
Was wünschst du dir?
Lass diese Frage auf dich wirken und beschäftige dich innerlich ein paar Minuten damit, ohne dich abzulenken. Vielleicht entsteht dir sofort ein Bild vor Augen, vielleicht dauert es eine Weile oder es sind nur unklare Bestandteile da. Nimm was dir begegnet und schau es dir an.
Notiere dir deinen Wunsch. Er darf unrealistisch sein!
Und nun nimm dir einen anderen Zettel oder die andere Seite deines Blattes und überlege, was du dir realistisch in dein Leben holen kannst.
Ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr 2024.
Dezember 2023
Herausforderungen in der Weihnachtszeit
In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach welche Herausforderungen Weihnachten birgt. Ich möchte dich zu einem ehrlichen Umgang mit dir selbst und anderen anregen und Anregungen geben Verständnis füreinander zu entwickeln.
„Gehst du mit auf den Weihnachtsmarkt“ oder „Was machst du an Weihnachten?“ Der eine freut sich über diese Fragen, die nächste denkt sich „schon wieder?“ und der übernächste ist traurig, dass ihn niemand danach fragt. Was für die einen schön ist, ist für andere die Konfrontation mit einer Wirklichkeit, die womöglich schmerzt, wütend oder traurig macht.
Es kommt in der Weihnachtszeit vermehrt vor, dass sich Menschen einsam, unverstanden und verletzt fühlen. Doch warum eigentlich? Weihnachten suggeriert das Idealbild von Liebe, Geborgenheit und Gemeinschaftlichkeit in der Regel erfüllt durch die Familie. Liebe, Geborgenheit und Gemeinschaftlichkeit sind menschliche Grundbedürfnisse. Zumindest ab und zu benötigt jede*r sie. Als Kinder sind wir existenziell davon abhängig gewesen ob unsere ersten Bezugspersonen sie uns geben. Kinder entwickeln Strategien wenn ihre Grundbedürfnisse nicht bedingungslos erfüllt werden. Dies ist für sie überlebensnotwendig.
Was hat das mit Weihnachten zu tun?
Hast du dich schon mal gefragt was du dir zu Weihnachten wünschst? Ich meine nicht das neueste Handy. Nein, was wünschst du dir emotional: Entspannung, Liebe, Gemeinschaftsgefühl, Erfolg, Glück, Besinnlichkeit, Freude, Perspektive, Leichtigkeit?
Ist dein Wunsch dabei? Welche Bedeutung hat dein Wunsch?
Wünsche können Sehnsüchte sein. Sehnsüchte nach dem, was nicht oder zu wenig da ist oder auch nur war. Wünsche können wahr werden, unerreichbar erscheinen oder wirklich unmöglich zu erfüllen sein. Einige Wünsche basieren auf Verletzungen, aus der Kindheit oder auf neueren Erfahrungen: Verlusterlebnisse, fehlende Wärme, fehlendes Gesehen werden mit dem was uns ausmacht uns vieles mehr. Diese Erfahrungen können zur Weihnachtszeit schmerzlich aktiv werden. Auch neue Verletzungen können entstehen. Möglicherweise wird ein Verlust vor Augen geführt. Vielleicht ist die ersehnte Umgebung nicht vorhanden. Die individuelle Situation ist nicht unbedingt von außen zu erkennen. Manche Menschen wirken nach außen als sei alles gut und innerlich sieht es anders aus. Verletzungen und aufwühlenden Gefühle sind nicht immer sichtbar.
Ganz schon herausfordernd für alle diese Weihnachtszeit.
Und wie kannst du dem begegnen?
Auf deine Bedürfnisse achten.
Für sich einzustehen hat oft mit Grenzen setzen zu tun. Ein Nein zu äußern, kann bedeuten ja zu dir selbst zu sagen. Wann würdest du gerne nein sagen und traust es dich nicht? Ich möchte dich ermutigen es mal auszuprobieren. Vielleicht kommt es ja sogar gut an. Und wenn nicht weißt du woran du bist und hast für dich eingestanden.
Sei gnädig mit dir und anderen.
Frühzeitig über Erwartungen, Befürchtungen und Bedürfnisse zu sprechen, kann Konflikte vorbeugen, denn im Konflikt ist dies oft nicht mehr möglich. Konflikt bedeutet Stress. Von deinen Erfahrungen hängt ab wie gut dein Nervensystem Stress verarbeiten kann und wie lösungsfähig es unter Stress ist. Was hilft dir bei einem Konflikt? Nähe, Abstand, Verständnis, Zeit zum Nachdenken, Austausch, Feedback von außen, alleine sein, Gemeinschaft, Ablenkung, was sonst? Hast du das schon mal kommuniziert?
Frag Menschen, die für dich wichtig sind, was für sie wichtig ist. Erzähle ihnen was für dich wichtig ist und worüber du dir Gedanken machst. Hab Geduld mit dir und anderen. In der Familie tauchen alte Muster verstärkt auf. Das birgt Herausforderungen. Leider ist auch nicht alles gemeinsam lösbar, aber du kannst herausfinden was möglich ist. Und du kannst lernen für dich einzustehen. Es kann hilfreich sein sich schon vor Weihnachten über Bedürfnisse auszutauschen, mit den Menschen mit denen du Weihnachten verbringst oder Personen denen du vertraust.
Für mich ist es wichtig, dass gesehen wird, dass Weihnachten Herausforderungen mit sich bringt. Jede*r hat eine eigene Geschichte. Will sie erzählt werden?
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem ganz persönlichen Weg!
November 2023
Kreativität und ihr Nutzen für Persönlichkeitsentwicklung
Kreativität besitzt jeder Mensch. Sie ist Ausdruck und es lässt sich mit ihr etwas erschaffen.
Sie kann sich sehr vielfältig äußern: In Bewegung, Tanz, Gestaltung, Bildern, in Gedanken,
Schrift oder Klängen. Der Ausdruck kann zwei- und dreidimensional erfolgen. Gesellschaftlich
hat Kreativität ihren festen Platz in Kunst und Kultur. Jede*r Mensch sammelte Erfahrungen
mit ihr.
Kinder nutzen sie intuitiv, vor allem im Spiel und beim Malen.
Leider erfährt nicht jedes Kind positive Reaktionen auf seine kreativen Explorationen.
Oft treffen Kinder mit ihrem kreativen Ausdruck auf Leistungserwartungen. Manche Kinder
haben kaum Raum für ihren Ausdruck. Andere werden in einen Ausdruck gezwungen, der
ihnen nicht entspricht. Ihr Empfinden wird missverstanden. Geschieht dies systematisch, fühlen sie sich nicht gesehen oder gehört. Daraus können Verletzungen entstehen, bis ins
Erwachsenenalter Einfluss nehmen. Eine Freude an Ihrer Kreativität lässt sich auch spät
noch (wieder-)entdecken oder ausbauen.
In der Praxis Kreativ nutzen wir Kreativität als Weg zur Veränderung.
Mit agiler Organisation und Planung entstehen bedürfnisorientierte Lösungen.
In Therapie und Coaching drücken Klient*innen ihre Emotionen über Kreativität aus. Dabei
zeigen sich Ressourcen, Verständnis entsteht und ein Thema wird klarer. Glaubenssätze oder
Verhaltensmuster können aufgedeckt werden. Wünsche und Sehnsüchte zeigen sich.
Aufarbeitung ist möglich und das Erlernen neuer Verhaltensweisen.
Emotionen können feststecken, überfluten und nicht spürbar sein.
Durch den kreativen Ausdruck werden Gefühle greifbarer und lassen sich zuordnen.
Manche Gefühle sind verfestigt oder ploppen nach langer Zeit wieder auf oder durften früher
nicht gefühlt werden. Möglicherweise haben sie eine Geschichte zu erzählen, die nie gehört
wurde. Nicht jedes Gefühl gehört ins Hier und Jetzt. Es kann Ausdruck alter Erfahrungen oder
sogar delegiert sein.
In der Praxis Kreativ nutzen wir Kreativität für Entwicklung.